Else-Mayer-Schule bildet seit 11 Jahren Alltagsbetreuende aus

Mit großer Begeisterung und zahlreichen Gästen wurde das 11-jährige Jubiläum der Else-Mayer-Schule (EMS) im Garten des Bio-Restaurants Goldener Anker in Dillweißenstein gefeiert. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn brachte seine Wertschätzung für diese Bildungseinrichtung zum Ausdruck und betonte: „Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden.“

Die EMS, benannt nach der Pforzheimer Bildungsbefürworterin Else Mayer, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2012 zu einer wichtigen Institution in der Region entwickelt. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, verschiedensten Menschen – darunter anfangs vorwiegend alleinerziehende Mütter – den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern und zu ebnen. Das besondere Schulkonzept ermöglicht es, innerhalb von nur zwei Jahren einen Hauptschulabschluss und die Anerkennung als staatlich anerkannte*r Alltagsbetreuer*in zu erlangen. Im Laufe der Jahre öffnete die Schule ihre Türen für alle Interessierten und Altersgruppen und erfreut sich zunehmender Nachfrage und Beliebtheit.

Was die EMS besonders auszeichnet, ist die intensive individuelle Betreuung aller Schülerinnen und Schüler, indem beispielsweise bei der Suche nach Ausbildungsplätzen und Kinderbetreuung unterstützt wird. Dies ermöglicht auch Menschen mit Lernschwächen und Bewerberinnen und Bewerbern aus dem Ausland, sich besser zu integrieren. Die Absolventinnen und Absolventen der EMS werden zu wichtigen Seelentröstern und Alltagsbegleitern. Sie helfen beim Lesen, begleiten auf Ausflügen und unterstützen bei Erledigungen und Behördengängen. Die Rahmenbedingungen für diese Tätigkeit sind jedoch noch nicht zufriedenstellend, wie Schulleiterin Katharina Schwedas in ihrem eindringlichen Appell betonte: „Dieser Beruf ist vielfältig. Kein Tag gleicht dem anderen und obwohl die Arbeit physisch und psychisch anspruchsvoll ist, wird sie nach wie vor schlecht bezahlt und steht im Rang weit unter den Pflegehilfsdiensten. Außerdem beschränken sich die meisten Jobangebote auf Teilzeitstellen, weshalb viele Absolventen auf staatliche finanzielle Unterstützung angewiesen sind oder einen Zweitjob annehmen müssen. Daran muss sich etwas ändern!“

Foto: Meike Schlögel und Katharina Schwedas von der EMS zusammen mit Jana Barthel. Sie hat ihre Ausbildung im Haus Zion in Sternenfels absolviert.